Eine schöne große Küche für die ganze Familie, eine kuschelige Sofalandschaft für gemütliche Fernsehabende oder einfach mal ein kleiner Urlaub für zwei – es gibt Möglichkeiten, um einen Kredit gemeinsam zu finanzieren. Wer sich für einen Kredit zu zweit entscheidet, der trifft die richtige Entscheidung, denn ein gemeinsam aufgenommener Kredit macht sich immer bezahlt, da die Konditionen deutlich besser sind.
Eine neue Studie
Eine Kreditsumme von 10.000 Euro, die in 84 Monaten an die Bank zurückgezahlt werden – das ist der Kredit, der am häufigsten in Deutschland aufgenommen wird. Eine neue Studie kam jetzt zu dem Ergebnis, dass der Kreditnehmer rund 4,20 % an Zinsen zahlen musste, wenn ein Kredit alleine zu diesen Rahmenbedingungen aufgenommen wurde. Wurde der gleiche Kredit hingegen von einem Paar aufgenommen, dann lag der Zinssatz bei nur 3,73 % und war damit um ein Zehntel günstiger. Über die komplette Laufzeit von sieben Jahren konnten Paare also 168,- Euro sparen. Noch mehr sparen konnten aber Ehepaare, denn hier lag die Zinsersparnis sogar bei 194,- Euro.
Mehr Sicherheit
Warum ist ein Kredit mit zwei Kreditnehmern so viel günstiger als ein Kredit, der alleine aufgenommen wird? Das hat zwei Gründe, denn zusammen hat das Paar ein höheres Nettoeinkommen und das wiederum ist für die Banken eine deutlich bessere Sicherheitsleistung. Wenn die Sicherheiten stimmen, dann belohnt die Banken ihre Kunden und bietet ihnen einen besseren Zinssatz an. Laut der neuen Studie lag das durchschnittliche Einkommen bei denen, die alleine einen Kredit aufgenommen haben, bei knapp 2600 Euro. Bei den verheirateten Paaren, die zusammen Kreditnehmer waren, lag das Nettoeinkommen im Schnitt bei knapp 4000 Euro und das ist anderthalbmal so viel.
Entscheidend ist das verfügbare Einkommen
Wenn die Bank den Zinssatz berechnet, dann orientiert sie sich nicht alleine am Nettoeinkommen, sie legt vielmehr das sogenannte frei verfügbare Einkommen zugrunde und das ist bei Paaren in der Regel deutlich höher als bei Alleinstehenden. Entscheidend für die Bank ist, wie viel Geld dem Kreditnehmer nach allen monatlichen Abzügen zur freien Verfügung steht und je höher dieser Betrag ist, umso größer ist die Sicherheit für die Bank, dass der Kunde den Kredit auch in der vereinbarten Laufzeit zurückzahlt.
Günstiger nur für Ehepaare?
Die meisten Banken machen Unterschiede, ob ein verheiratetes Paar oder ein Paar das ohne Trauschein zusammenlebt, einen Kredit aufnehmen möchte. Auch dafür gibt es plausible Gründe, denn ein Paar, das verheiratet ist, gilt als sicherer Kreditnehmer. Ein Paar, das nur zusammenlebt, kann sich schnell und unkompliziert voneinander trennen und das macht dieses Paar als Kreditnehmer aus Sicht der Bank unsicherer. Das Gleiche gilt übrigens auch für homosexuelle Paare, die in einer sogenannten eingetragenen Lebensgemeinschaft leben.
Zwar ist diese Form der Lebensgemeinschaft in vielen Dingen der Ehe gleichgestellt, wie zum Beispiel beim Erbrecht, jedoch nicht, wenn es um einen gemeinsamen Kredit geht. Wenn hingegen beide Partner als Kreditnehmer eingetragen werden, dann bietet die Bank einen günstigeren Zinssatz an. Der Hauptkreditnehmer sollte aber immer der Partner sein, der mehr verdient, das zweite Einkommen dient der Bank dann als eine zusätzliche Absicherung für den Fall, dass die monatlichen Raten nicht mehr gezahlt werden können.
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