Je nach Studienfach kann ein Studium viele Jahre in Anspruch nehmen, ein Zeitraum, in dem die Studenten nicht allzu viel verdienen. Aber studieren ist eine teure Angelegenheit und nicht jeder hat Eltern, die für alle Kosten aufkommen. Was den meisten Studenten bleibt, ist der Kredit von der Bank, aber dieser Kredit kann sehr teuer werden. Immer mehr Studenten starten mit einem riesigen Schuldenberg ins Arbeitsleben, aber so weit muss es nicht kommen, wenn die Studierenden sich statt an den Berater der Bank an das Studentenwerk wenden.
Das Studium finanzieren
Wer schon immer davon geträumt hat, Arzt zu werden, der muss zunächst einmal zwölf Semester oder sechs Jahre Regelstudienzeit absolvieren. Dann folgt ein Semester, das nur den Prüfungen vorbehalten ist, bevor es dann in die klinische Assistenzzeit und in die Facharztausbildung geht. Gut zehn Jahre können bis zum Doktortitel vergehen und in dieser Zeit muss der Student seinen Alltag finanziell stemmen und das tun viele mit der Hilfe eines Bankkredits. Diesen Weg gehen die meisten Studenten, die kein BAföG und kein Stipendium bekommen. Wer als Student zur Bank geht, um einen Studentenkredit aufzunehmen, der sollte sich vor allem über die Konditionen für die Rückzahlung informieren, denn hier lauern die Gefahren, die einen Studentenkredit so teuer machen.
Ein echter Teufelskreis
Ein Studentenkredit ist nicht mit einem normalen Ratenkredit zu vergleichen. Der Studentenkredit wird nicht auf einmal ausgezahlt, der Student bekommt die Kreditsumme vielmehr jeden Monat in einer vorher festgelegten Rate ausgezahlt. Diese Art der Auszahlung ist für den Studenten sehr angenehm, denn er kann das Geld aus dem Kredit fest einplanen und ist nicht nur auf einen Nebenjob angewiesen. Kritisch wird es, wenn es um sogenannte Endfälligkeit geht, denn damit verpflichtet sich der Kreditnehmer, entweder die komplette Kreditsumme an die Bank zurückzuzahlen oder einen neuen Kredit aufzunehmen. Damit bewegt sich der Student in einer Art Teufelskreis, denn er hat die Qual der Wahl. Wenn er nicht in der Lage ist, die volle Kreditsumme zurückzuzahlen, dann muss er wohl oder übel einen neuen Kredit aufnehmen, um den alten Kredit zu bedienen, und damit wächst der Schuldenberg.
Die Zinsen steigen
Ein weiteres großes Problem bei einem Studentenkredit sind die Zinsen. Während der eigentliche Studentenkredit vielleicht noch einen Zinssatz von knapp sechs Prozent hatte, verlangt die Bank für den neuen Kredit plötzlich einen Zinssatz von knapp neun Prozent oder mehr. Zwar sind die horrend hohen Arbeitsgebühren, die die Banken früher verlangt haben, inzwischen verboten, aber günstiger wird der neue Kredit damit nicht. Die Banken erklären den sprunghaften Anstieg der Zinsen für den neuen Kredit mit einer „Orientierung am allgemeinen Marktumfeld“. Der Rat der Banken an die Studenten, die Kreditsumme mittels Dispokredit zu begleichen, führt ebenfalls in eine neue Schuldenfalle, denn die Zinsen für den Dispo sind bekanntlich hoch.
Informationen vom Studentenwerk
Bevor ein Kredit fürs Studium aufgenommen wird, ist es eine gute Idee, vorher mit dem Studentenwerk zu sprechen. Das Studentenwerk wird vielleicht einen günstigen KfW-Kredit für die Finanzierung vorschlagen oder andere Möglichkeiten wie zum Beispiel ein Deutschlandstipendium in Erwägung ziehen. Es ist immer die bessere Entscheidung mit einem unabhängigen Finanzexperten zu sprechen, als mit einem Berater der Bank, denn die Bank verdient mit jedem Kredit Geld, sie vergibt den Kredit nicht, um armen Studenten einen Gefallen zu tun.
Bildquellen: „studium-finanzieren.jpg“ Alexas_Fotos – pixabay.com / „kredit-fuer-studenten.jpg“ Maialisa – pixabay.com