Wenn eine hohe Kreditsumme aufgenommen wird, zum Beispiel für den Kauf oder den Bau eines Hauses, dann stellen sich viele Kreditnehmer die bange Frage: Was hat es für Konsequenzen, wenn demjenigen, der die Kreditraten bezahlt, etwas passiert? In der Regel sind es Familienväter, die einen Kredit tilgen und ein tödlicher Unfall oder eine Krankheit können die Familien in arge Bedrängnis bringen.
Nicht selten kommt das Haus dann „unter den Hammer“, weil die Witwe den Kredit nicht mehr bedienen kann. In einem solchen Fall kann die Restschuldversicherung sehr hilfreich sein.
Was genau ist eine Restschuldversicherung?
Eine Restschuldversicherung oder auch Restkreditversicherung übernimmt im Ernstfall die laufenden Kreditraten und damit auch die Verpflichtungen des ursprünglichen Kreditnehmers. Das ist immer dann der Fall, wenn der Kreditnehmer stirbt, wenn er seinen Arbeitsplatz verlieren sollte oder wenn der Kreditnehmer arbeitsunfähig wird. Eine Restschuldversicherung kann auch in Anspruch genommen werden, falls es zur Scheidung der Hausbesitzer kommt, allerdings ist diese Form der Restkreditversicherung immer vorübergehend.
Gegen welche Risiken die Versicherung abgeschlossen wird, das ist immer die Entscheidung des Kreditnehmers. Möglich ist sowohl eine Einzelversicherung, die nur im Todesfall greift, als auch eine Kombination aus mehreren Absicherungen. Mit dieser Kombiversicherung kann der Kreditnehmer immer sicher sein, dass die Familie im Notfall versorgt ist und sie das Haus behalten kann.
Was leistet die Restkreditversicherung?
Sollte der Kreditnehmer sterben, dann zahlt die Restkreditversicherung den noch verbleibenden Kreditbetrag, und zwar vollständig. Wird der Kreditnehmer arbeitsunfähig, dann zahlt die Versicherung die monatlichen Kreditraten auch, allerdings nur so lange, bis der Versicherte wieder gesundgeschrieben wird und seiner Arbeit nachkommen kann. Etwas anders sieht es aus, wenn es um die Arbeitslosigkeit des Kreditnehmers geht. In diesem Fall zahlt die Kreditschuldversicherung nur über einen bestimmten Zeitraum, der auf zwölf, 18 oder 24 Monate begrenzt ist. Ob der Kreditnehmer danach wieder einer Arbeit nachgeht oder nicht, spielt keine Rolle. Im Falle einer Scheidung zahlt die Versicherung die Raten für den Kredit generell nur wenige Monate.
Was kostet eine Restschuldversicherung?
Die Frage nach den Kosten für eine Restschuldversicherung lässt sich leider nicht pauschal beantworten, denn der Tarif hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist die Höhe des Darlehens, aber auch wie lange ein Kredit läuft, ist bei den Kosten von Bedeutung. Welchen Beruf hat der Kreditnehmer und wie alt ist er? Auch diese beiden Fragen sind entscheidend für den Tarif. Grundsätzlich gilt aber, eine Einzelversicherung zum Beispiel nur für den Todesfall, ist deutlich günstiger als eine Versicherungskombi, die noch die Arbeitsunfähigkeit und die Arbeitslosigkeit beinhaltet.
Für wen lohnt sich die Versicherung?
Ob sich eine Restkreditversicherung wirklich lohnt, ist immer individuell und hängt auch immer mit dem Sicherheitsbedürfnis jedes Einzelnen zusammen. Grundsätzlich lohnt sich eine Restschuldversicherung für Familien, in denen es nur einen Verdienst gibt. Vor allem wenn hohe Kredite wie ein Immobilienkredit abgesichert werden sollen, dann ist eine Restschuldversicherung immer eine gute Wahl. Auf diese Weise kommen die Angehörigen nicht in eine finanzielle Notlage und die Versicherung verhindert, dass die Familie ihr Eigenheim verlassen muss. Wenn ein Kredit nicht mehr bedient wird, dann hat die Bank oder Sparkasse durch die eingetragene Grundschuld das Recht, das Haus zu verkaufen.
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