In den großen deutschen Städten wie Hamburg, München oder Köln steigen die Preise für Grundstücke rasant an, denn die Nachfrage nach Wohnraum ist groß und das Angebot sehr überschaubar. Das treibt auch die Preise für die Grundstücke in die Höhe und der Traum von den eigenen vier Wänden wird immer teurer. Wie so oft bestimmen auch hier Angebot und Nachfrage den Preis. Für alle, die ein Haus bauen oder kaufen wollen, heißt das, sie können zwar einen günstigen Kredit bekommen, aber sie werden kaum noch bezahlbar Grundstücke finden.
Das Angebot wird immer kleiner
Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Grundstückspreise in den Städten bedingt durch das knappe Angebot von Bauland, immer weiter steigen werden. In der Folge werden immer weniger Menschen ein eigenes Haus bauen können, denn die Kosten für das Grundstück machen rund ein Viertel der kompletten Baukosten aus. Wenn die Preise für das Bauland weiter steigen, dann werden auch die Mieten für die Wohnungen steigen, die jetzt gebaut werden. In den ohnehin schon hochpreisigen Städten wird die Lage auf dem Wohnungsmarkt noch angespannter als sie jetzt schon ist und der Bau von kleinen Einfamilienhäusern wird keine Rolle mehr spielen.
Es werden keine Wohnungen mehr gebaut
Die hohen Grundstückspreise sorgen dafür, dass immer mehr günstiger Wohnraum von teuren Immobilien verdrängt wird. Ist ein Grundstück teuer, dann können die Baukosten mit niedrigen Mieten nicht mehr refinanziert werden, was letztendlich dazu führt, dass diejenigen, die preiswert bauen wollen, sich erst gar nicht mehr an den Ausschreibungen beteiligen. Aber es ist nicht nur das zu geringe Angebot an Bauland, das den Wohnungsbau in den Städten bremst, auch die Strukturen der kommunalen Verwaltungen tragen in einem erheblichen Maße dazu bei, dass der wachsenden Nachfrage nicht mehr mit einem größeren Angebot an Grundstücken begegnen werden kann. Dazu kommt, dass die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu lange dauern. Die Anforderungen an die bautechnische und die städtebauliche Qualität bei neuen Bauvorhaben steigen stetig an und dieser gestiegenen Nachfrage steht ein wenig kompetentes und geschultes Personal gegenüber.
Landbanking macht das Angebot noch knapper
Landbanking ist etwas, das die Preise für Bauland in Zukunft noch weiter in die Höhe treiben wird. Der Begriff kommt aus dem Englischen und beschreibt ein fragwürdiges Geschäftsmodell, das es erlaubt, mit Spekulationen auf Bauland hohe Gewinne zu erzielen. Beim Landbanking wird Bauland gekauft, dann eine gewisse Zeit gewartet und wenn dann im Umland die Preise steigen, dann wird das Bauland mit guten Gewinnen weiter verkauft. Aktuell steigen die Preise für Grundstücke deutlich schneller als die Preise für bereits fertiggestellte Wohnungen. In Berlin sind zum Beispiel die Preise für Bauland alleine in den letzten fünf Jahren um 345 % gestiegen, die Verkaufspreise für Wohnungen hingegen nur um knapp 60 %. Damit ist es deutlich lukrativer, nichts zu tun und abzuwarten, als aktiv zu werden.
Durch das Landbanking werden die Preise für Bauland noch mehr steigen und viele Grundstücke, die bebaut werden können, liegen brach, weil sich damit mehr verdienen lässt. Alleine in Berlin wurden 2015 ca. 22.000 Baugenehmigungen erteilt, aber nur 12.500 der Bauvorhaben wurden auch tatsächlich in die Tat umgesetzt. Geschätzt sind es 20 % aller Bauvorhaben, die bereits geplant und genehmigt wurden, aber nicht realisiert werden.
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