Beim Autokredit auf den Barzahlerrabatt achten

Viele Autofahrer, die sich einen neuen Wagen kaufen wollen, setzen auf die Kreditangebote, die der Hersteller anbietet, denn auf diese Weise können sie ihr neues Auto zu sehr niedrigen Zinsen oder sogar komplett zinslos finanzieren. Aber die Zinsen allein machen den Autokredit nicht unbedingt günstig, mitunter kann es die bessere Wahl sein, einen Autokredit bei einer Bank aufzunehmen, die vom Hersteller unabhängig ist. Aber wie kann es sein, dass eine Autofinanzierung mit einem höheren Zinssatz letztendlich günstiger ist?

Attraktive Preisnachlässe

Rabatte aushandeln

Wer seinen neuen Wagen mit einem Kredit seiner Hausbank finanziert, wird sehr wahrscheinlich mehr Zinsen zahlen, als das bei einem Kredit über die Bank des Herstellers der Fall ist. Aber in diesem Fall tritt der Autokäufer beim Händler als Barzahler auf und das macht den Kredit günstiger. Die meisten Autohändler wissen Käufer sehr zu schätzen, die das Geld für das neue Auto in bar mitbringen und belohnen dieses Geschäft mit einem kräftigen Rabatt. Alle, die bei den Verhandlungen um den Rabatt geschickt agieren, können sich zum Teil über großzügige Rabatte zwischen 15 und 20 % freuen.

Zu beachten ist allerdings, dass große Rabatte in der Regel nur dann gewährt werden, wenn es um den Listenpreis des Wagens geht, will der Käufer einen Wagen mit Sonderausstattung oder mit vielen Extras, dann wird es schwerer, einen guten Rabatt zu bekommen.

Ein Rechenbeispiel

Anhand eines Rechenbeispiels lässt sich schnell nachvollziehen, warum ein höherer Zinssatz bei der Autofinanzierung günstiger sein kann, wenn man den Aspekt des Rabatts für Barzahler berücksichtigt.

• Ein durchschnittlicher Neuwagen kostet knapp 28.600 Euro und im Rechenspiel ist der Listenpreis auch der Kaufpreis des Wagens. Der Käufer finanziert sein neues Auto zu 100 % über die Bank und das mit gleichbleibend hohen monatlichen Raten über eine Laufzeit zwischen 48 oder 60 Monaten. Würde der Kauf des Wagens direkt über das Autohaus finanziert, dann läge die Verzinsung bei 0,00 %. Bei einer Finanzierung über die Bank müsste der Autokäufer einen Zinssatz von 1,99 % zahlen. Auf den ersten Blick ist der Kredit günstiger, den das Autohaus anbietet, wenn man aber den Rabatt für Barzahler berücksichtigt, dann sieht es ganz anders aus. Bei einem Rabatt zwischen zehn und 15 % dann läge die Ersparnis zwischen 1500 und 3300 Euro, selbst wenn der Rabatt bei fünf Prozent liegen würde, dann wäre das immer noch ein besseres Geschäft als der Kredit bei der Herstellerbank, obwohl diese eine 0,00 % Verzinsung anbietet.

Ein weiterer Vorteil – die Laufzeit

Die günstige Autofinanzierung

Es ist nicht nur der Barzahlerrabatt, der den Autokauf attraktiver macht als eine günstige Finanzierung über die Herstellerbank, auch bei der Laufzeit des Kredits gibt es große Unterschiede. Viele Herstellerbanken finanzieren nur mit einer Laufzeit von 48 Monaten, manche sogar noch darunter. Für den Kreditnehmer heißt das, er muss hohe monatliche Raten einplanen, bei der oben erwähnten Summe von durchschnittlichen 28.600 Euro wären das bei einer Laufzeit von 48 Monaten knapp 600,- Euro, die als Rate gezahlt werden müssen, ein Betrag, den sich nicht jeder leisten kann.

Im Vergleich dazu können diejenigen, die einen Kredit bei einer unabhängigen Bank aufnehmen, diesen Kredit in 120 Monaten abzahlen und die Höhe der Raten verringert sich so schnell um die Hälfte. Ein weiterer Nachteil der Herstellerfinanzierung ist, dass sich die günstigen Kreditangebote häufig nur auf bestimmte Modelle beziehen und wenn das Wunschauto nicht dabei ist, dann ist das sehr ärgerlich.

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